Let's call it art

Friday, October 27, 2017

"Every child is an artist. The problem is to remain one once we grow up" - Picasso

Wer unseren Blog nun schon etwas länger verfolgt, wird merken, dass wir bei unserem Sightseeing nicht nur  Strände und Aussichtspunkte aufsuchen, sondern durchaus auch Museen.
Generell bin ich kein großer Fan von Kunstmuseen, aber alle art galleries in Australien sind gratis, weshalb es sich lohnt, einen Blick hineinzuwerfen.

Manche von ihnen fesseln uns, während man in anderen höchstens 5 Minuten verbringen kann.
Die beste Kunstgallerie war meiner Meinung nach die "Art gallery of New South Wales" in Sydney, eine riesengroße Sammlung diverser Werke, angeordnet in gigantischen Hallen, die die Kunst noch präsenter und lebendiger wirken lassen.

Allerdings gibt es auch -zumindest sehe ich das so- sinnlose Kunst: Die moderne Kunst.
Spätestens als ich in der 10. Klasse in Kunst ein 20minütiges Referat über einen schwedischen Plastiklichtschalter halten musste, begann ich über die zeitgenössische Kunst eher zu schmunzeln.  Mich faszinieren vielmehr die alten historischen Gemälde, impostanten Deckenfreskos oder feine Mosaike.
In den modernen Kunstmuseen befinden sich allerdings soviele undefinierbare Gegenstände, die es für mich in keinster Weise verdient haben, mit dem  Wort "Kunst" betitelt zu werden oder noch schlimmer einen großen Geldbetrag für sich zu beanspruchen.


Das Chinese Museum of art mit dem Titel "Blue rabbit". (Keine Ahnung, weshalb, es findet sich darin kein einziger blauer Hase oder sonst etwas, was damit zusammenhängt ...)
Dennoch war das Museum sehr aufschlussreich über die asiatische Denkweise und das asiatische Kunstverständnis.
Kein europäischer Künstler würde solch abstruse Werke anfertigen und die zahlreichen Videos, in denen zum Beispiel Menschen in Miniatur von Porzellanschlangen gefressen werden, geben einen guten Einblick in diese bizarre Welt der asiatischen Kunst.

Ein Fahrrad. Nicht mehr. Keine Besonderheit. Kein besonderes Modell. Wahrscheinlich fährt es nicht einmal gut...

Hier habe ich in der art gallery of New South Wales im modernen Kunstbereich eine hochinteressante Diskussion  (Achtung Ironie!) über diese unglaublichen blauen Leuchtgefäße mitgenommen. Es wurden Vorträge darüber gehalten und die high society äußerte sich, wie grandios dieses Kunstwerk doch sei. Über eine halbe Stunde verfolgte ich diese Auktion. Nicht wegen der blauen Behälter, sondern inwieweit die Menschen das tatsächlich als Kunst verstehen. Dabei wurde ich Zeuge von interessanten Beiträgen, die mit der Zeit immer konfuser wurden und als man über "die Heilung der amerikanischen Geschichtskultur durch die Farbe Blau" sprach, beschloss ich, hier definitiv fehl am Platz zu sein.


Das sind die Werke vor denen ich stehen bleibe und staune. Es wirkt für mich wie eine Fotographie aus vergangener Zeit. Der damalige Snapshot. Das Mädchen starrt mir in die Augen und sähe man das Bild in echt, hätte man das Gefühl, ihr Blick würde einen durchdringen. Auch die Art, wie solche Portraits aufgenommen werden, finde ich ziemlich beeindruckend. Nie könnte ich so gut malen ....

Unser best of fails für moderne Kunst: Steckdosen.
Lari meinte noch so: "Wahrscheinlich fotographieren Leute auch die Steckdosen hier, weil sie denken, es sei Kunst..."
Erst bei näherem Betrachten stellten wir fest, dass die Steckdosen tatsächlich als Kunst gedacht waren....

Der Sinn dieses Posts ist es nicht, Kunst in irgendeiner Weise schlecht zu reden. Jedem ist selbst überlassen, was er als Kunst empfindet und was nicht. Außerdem ist nicht jede Art von historischer Kunst überragend, genauso wenig ist jede zeitgenössische Kunst lächerlich. Was Letzteres betrifft, ziehe ich aber die Kunst vor, die im Geheimen schlummert:
Street artists, graffitis und kreative Ideen, aus einfachen Gegenständen etwas Neues, Praktisches zu gestalten.

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