Wer hätte gedacht, dass Australien im Wasser versinken kann, wo es doch als Sonnenkontinent schlechthin bekannt ist ?
Aber manchmal spielt das Wetter eben verrückt und so regnete es 5 Tage komplett durch... 
Unser nächster Stopp sollte eigentlich Agnes Water, auch bekannt unter 1770 sein -by the way wurde Australien in diesem Jahr von dem Briten Thomas Cook entdeckt-, aber wir konnten es nicht erreichen, weil der Ort unter Wasser stand.
Das hieß, für etwa eine Woche konnte man die Stadt nicht betreten und die Bewohner waren auch nicht in der Lage, Agnes Water zu verlassen.
Auch Bundaberg und andere Orte in diesem Gebiet standen unter Wasser, weswegen wir schauen mussten, wo wir unterkommen könnten...

So stießen wir auf Hervey bay, ein kleines Örtchen, das wir sonst wahrscheinlich gerade mal durchfahren hätten. Wohl oder übel mussten wir hier also ca 5 Tage bleiben, weil kein anderer Ort zur Verfügung stand.
Doch auch wenn wir zunächst gar nicht begeistert waren, in dem kleinen Hervey bay festzusitzen, genossen wir unseren Aufenthalt hier sehr!

Wie logischerweise fast  alle Städte an der Eastcoast liegt auch Hervey bay direkt am Meer und ermöglichte uns dank der strandnahen Lage des Hostels stets den Zugang zum Strand.
Direkt parallel zur Küste gibt es die sogenannte Esplanade, eine Art Rad-, und Fußgängerweg, der kilometerlang entlangführt und die wir statt eines Busses immer gerne genutzt haben.

Sehr faszinierend war in Hervey bay der harbour. Jedes Mal erinnern die Schiffe an die Reise über das Meer und das Gefühl, einfach frei zu sein.

Auch wenn wir kein einziges Mal an dieser Küste hier schwimmen waren, haben wir sie trotzdem lieben gelernt. Gerade weil sich das Wasser so gekonnt um die Sandpartien schlängelt und damit einen erfrischenden Kontrast zu den sonstigsten Mainstream Stränden schafft.

Fledermausbaum. Ein ziemliches Highlight hier in Hervey. Denn im Vergleich zu unseren deutschen Fledermäusen sind diese hier riesig und hausen in Scharen an speziellen Bäumen. Nicht nur sitzend sind sie interessant, sondern auch wenn sie in einer großen Traube davonfliegen, starrt man den kleinen Vampiren gebannt nach.

Ein ähnliches Bild wie oben. Aber betrachtet einfach nur a) die Länge der Küste b) die Schönheit des Wassers und c) die Anzahl der Häuser und Menschen

Lari und ich sind definitiv die größten lover, die es gibt..

Ja, eigentlich sollte die Sonne durch das Herz scheinen.... aber der Gedanke zählt :D

Hervey bay hat uns also mehr als positiv überrascht. Wir fanden jeden Tag etwas anderes zu tun und hatten zur Abwechslung keinen Zeitdruck, sondern konnten uns nur auf uns selbst konzentrieren.

Allein das Wort "fairy pool" klingt schon so märchenhaft, dass man meinen könnte, es sei aus einem Disneymusical entsprungen. Tatsächlich sind die sogenannten Feenpools ein echtes Highlight in Australien und auf der ganzen Welt, einfach weil sie so selten sind und jeden beeindrucken.
Die Natur oder genauer gesagt das Meer hat mithilfe von Sog und anderen geologischen Phänomenen, die ich nicht kenne, eine Art  Whirlpool konstruiert, der pro Meeresströmung eine neue Zufahr an Blasen bekommt ...
Nie war ein Jacuzzi also gesünder, frischer und aufregender als hier.
Trotz der Bekanntheit der entzückenden pools sind hier in Noosa stets nur ein paar Besucher dort und auch wir hatten für eine halbe Stunde die pools für uns, weil sie etwas versteckt sind und man erst einen kleinen Felsabhang hinabklettern muss, um zu ihnen zu gelangen, womit alte, unsportliche, faule und zu junge Touristen schonmal ausscheiden.

On the edge

Man beachte die zwei Jungs im Hintergrund, sie kommen später noch einmal vor..

Dass es in Australien von Deutschen wimmelt, haben wir schon nach kurzer Zeit festgestellt, aber so enorm wie in Noosa war es wahrscheinlich noch nie.

Wo auch immer man sich befand, man hörte nur Deutsch. Ob der Zimmernachbar im Hostel, der Fremde auf der Straße oder die Kellnerin im Restaurant. Wer also Sprachprobleme hat oder mal zur Abwechslung mal wieder seine deutsche Muttersprache hören will, geht nach Noosa!

Abgesehen von der deutschen Inflation ist Noosa ein klassischer kleiner Touristenort, schöne Restaurants, ein Strand und ein paar kleine Wanderwege für die Sportbegeisterten.
Was jedoch für uns sehr außergewöhnlich war: Noosa besitzt einen sehr großen Nationalpark, der direkt am Strand und gleichzeitig direkt an der Stadt liegt. Mann kann also in innerhalb von 5 min durch die Stadt schlendern, kurz in der Wald und direkt an den Strand. Das hat zum einen den Vorteil, dass die Strände nicht so überfüllt sind, weil viele dann doch den schattigen Wald bevorzugen und zum anderen, dass das Verkehrsaufkommen in der Stadt sehr gering ist, weil alles recht schnell zu Fuß zu erreichen ist.

Auch bezüglich des Hostels hatten wir echt Glück, denn es gab einen kleinen Raum, den Lari und ich geliebt haben. Hinter der Common area war ein kleines Zimmer, in dem sich fast niemand aufhielt und das ein Keyboard, eine sehr große Couch, Bücher, eine Gitarre und Workoutmatten beinhaltete. Also ein Traum für uns beide.
Lari konnte also wieder Klavier spielen und ich endlich wieder sporteln.

Alles lief trotzdem nicht gut, aber das tut es vermutlich nie, egal ob man auf Reisen ist oder nicht.... Jedenfalls ging von dem einen auf den anderen Tag unser Laptop einfach gar nicht mehr. Er ließ sich nicht mehr anschalten und auch alle Tipps unserer Freunde, deren Spezialgebiet Technik ist, brachten ihn nicht zum Laufen.
Das ist mitunter einer der Gründe, warum die Blogbeiträge so unregelmäßig erschienen, weil wir meistens öffentliche PCs benutzen mussten oder auf die abgenutzten in den Hostels zurückgreifen mussten.

Auch wenn uns dieses Problem viel Nerven gekostet hat, ließen wir es uns natürlich nicht nehmen, den wunderschönen Nationalpark zu besichtigen:

In the middle of the forest

As if all the wood has burnt down

If you keep your eyes open, you will probably find something unknown.

Every new path leads to a new destination.

It's up to you which way to go.

Even the fruits of a tree are completely new.

The sea always filled us with longing.....

....though for what we were never sure.

All that matters is that they stay together.

Ich mit meiner Perrücke aus Gras.

So much fun to walk along this way.

And to be caught in nature..

And you start to appreciate nature more than before

Not the Nationalpark itself impressed us, it was more the way through it.

Australien, der Sonnenkontinent? Von wegen!
Auf Fraser island, wahrscheinlich unser einziges Ziel, bei dem gutes Wetter wirklich wünschenswert gewesen wäre, ließ uns die Sonne im Stich und wir hatten drei Tage nur Regen.
Normalerweise stört mich das auch recht wenig, ob ich nass werde oder nicht, aber da wir auf dieser Insel gecampt haben, nur mit dem Jeep unterwegs waren und keine Möglichkeit hatten, unsere nassen Klamotten zu trocknen, war es tatsächlich etwas unvorteilhaft, ununterbrochen der Nässe ausgesetzt zu sein.

Nichts desto trotz ist die Schönheit der Insel trotzdem zur Geltung gekommen. Der größte Sandregenwald der Welt und zahlreiche kleine Sights, die von der Natur kreiert wurden, fasznierten uns trotzdem.
Und natürlich war allein die Tatsache, im australischen Busch zu campen, in einer Gruppe mit den unterschiedlichsten Leuten unterwegs zu sein und abends zusammen zu kochen, auch schon ein Abenteuer.
Mit einem entspannten Campingurlaub kann man diese Erfahrung dennoch nicht vergleichen.
Es begann an unserem Ankunftstag im Camp, als der Regen schon den Boden aufgeweicht hatte, dass wir unsere Zelte bezogen. In unserem Nebenzelt wurde gleich zu Beginn eine handgroße giftige Spinne gefunden und auch unter meiner Isomatte entdeckte ich mehr durch Zufall einen Tausendfühler, bei dem ich nicht sicher weiß, ob er giftig war oder nicht. Auch über der Feuerstelle und in unserem Essensbereich waren ständig immer wieder Spinnen und man ist ständig auf der Hut, nicht aus Versehen in ein Spinnennetz zu laufen. Vor allem unser Weg auf die Toilette war ein Spaß, da diese noch einmal 10 Gehminuten von den Zelten entfernt war und man nachts nicht nur die Spinnen, sondern auch Schlangen und andere Viecher fürchten musste. Es war zwar aufregend und schön, mit frischer Luft zu schlafen, aber die ständige Obacht, von erwas Giftigem gestochen zu werden, schmälerte den Aufenthalt etwas, weswegen wir uns am Ende sogar nach unserem Hostel sehnten, weil man dort vor dem Schlafengehen immerhin nicht alles nach Spinnen absuchen muss.

Und das hatte die Insel alles zu bieten:

Lake McKenzie
Ein türkisblauer See direkt im Regenwald mit unglaublich klarem Wasser, der auch bei Kälte immer warm ist und so idyllisch und beeindruckend, dass dort trotz der versteckten Lage täglich mehrere Touristen baden und ihre Zeit genießen.

Shipwreck Maheno
Es kam mir vor wie Titanic 2.0 und war schlichtwegs beeindruckend: Mitten am Strand  befindet sich einfach ein Schiffswrack, das vor 100 Jahren angespült wurde, nachdem das Schiff aufgrund eines Konstrukttionsfehlers untergegangen ist. Mit der Zeit verschwindet es immer mehr, also beeilt euch es anzuschauen, denn in 20 oder 30 Jahren ist es wahrscheinlich verschwunden.

Indian Head
Ein gigantischer Aussichtspunkt auf einem Berg, der auf shark point genannt wird, weil direkt darunter zahlreiche Haie leben. Aufgrund des Wetters sahen wir jedoch keine...

Champagne pools
Eine natürliche Steinformation, die neben den wilden Wellen einen Whirlpool erzeugt hat mit Fossilien, die laut unserem Guide mit die ältesten Fossilien der Welt sind.

Lake Wabby
Hier kann man sich von kleinen Fischen die abgestorbene Hornhaut wegknabbern lassen, also eine natürliche, kostenlose Pediküre sozusagen. Laris Füße wurden gefressen, an meine hat sich bedauerlicherweise kein Fisch rangetraut. Die Wanderung zum See war es dennoch wert, weil die Lage ziemlich cool kst. Man wandert durch den Wald entlang, befindet sich dann auf einer lichten Fläche aus Sand und wenn man einen steilen Sandabhang hinunter geht oder rutscht, gelangt man zum See.

Eli Creek
Ein Urwaldfluss, für den sich unser Guide etwas besonderes ausgedacht hatte:
Mit großen Reifen trieben wir das Wasser entlang, was vor allem mit der großen Gruppe ziemlich lustig war.

Danny, unser Ranger, wie er gerade eine giftig-tödliche Schlange präsentiert...

Eli Creek- Zeit für eine Reifenrutschbahn

Eine frei zugängliche Schiffsruine... einfach mitten am Strand...

Moheno shipwreck mit Lari

Sea, sand and hills... so sah unsere Reise für 3 Tage aus

Und dann steht man plötzlich oben am Berg, hat diese Aussicht und weiß, dass man gleich in diesem Wunderwerk der Natur baden gehen kann...

Champagne pools

Lake Wabby- in strömendem Regen

Pflanze, die Wasser spritzt, wenn man sie berührt.

Dingo- sieht zwar aus wie ein harmloser Hund, ist aber mehr wie ein Wolf

Meeresschildkrötenrettungsaktion

On the head of the Indian head

Die Leute haben also wie üblich unseren Trip sehr beeinflusst. Diesmal war man tatsächlich aneinander gebunden, da wir in fünf Achtmannjeeps unterwegs waren und wenn einer feststeckt, können auch die anderen Autos nicht weiterfahren, bevor das Auto wieder funktionsfähig ist.
Ein guter Sound und eine angenehme Stimmung in unserem car one war definitiv von Vorteil, um die Regenfahrten besser zu genießen und es ist beruhigend zu wissen, dass alle anderen genau so nass sind wie man selbst. Das macht die Situation fast schon lustig und zu einem unvergesslichen Erlebnis.